Gedanken zum Schlafzimmer
Nun ja, das Sprichwort ist hier leicht abgeändert. Doch die Frage ist berechtigt, wie bettet man sich wirklich um gut zu schlafen. Mit Matratze und Duvet allein wird das Ziel kaum erreicht.
Schlafzimmer quo vadis?
Das Schlafzimmer wird nirgends hingehen, aber in welchen Raum legen wir das Schlafzimmer. Meine spassige Antwortet lautet, in den Raum, wo die Betten zwischen die beiden Steckdosen passen. Auch wenn die Antwort nicht ganz ernst gemeint ist, bleibt ein Quäntchen Wahrheit übrig.
Im Wohnungs- und Hausbau wird ein Raum zum Schlafzimmer ernannt. Dort werden die Steckdosen für die Nachttischlampen angebracht, die Türe wird so patziert, dass meisten noch der Kleiderschrank dahinter Platz findet, ein Fenster zum Lüften vorhanden ist, das Badezimmer noch in der Nähe liegt und das war‘s.
Mit der Einrichtung ist es auch nicht besser gestellt. Unser Erholungsraum wird oft durch einen grossen Kleiderschrank dominiert, die freien Ecken werden mit Putz- und Sportgeräten zugestellt, Möblierung und Raumgestaltung erinnert eher an ein Abstellraum als an eine Komfortzone. Warum gönnen wir uns nur einen Abstellraum?
Wie soll ein Raum aussehen, in dem wir einen grossen Teil unserer Ruhezeit verbringen und in dem wir uns bestens, für den stressigen Alltag, erholen wollen?
Der Schlafraum
Um den richtigen Raum als Schlafzimmer zu definieren ist es sinnvoll die Gegebenheiten zu erfassen und entsprechend zu nutzen. Die erste Frage richtet sich nach dem Untergrund. Was befindet sich im Erdreich. Hat es Wasseradern, störende Gitternetze oder Verwerfungen. Kann ich den Störzonen ausweichen oder muss ich andere Massnahmen ergreifen. Weiter geht es um den Standort im Gebäude. Wähle einen Raum der im ruhigeren Bereich liegt. Also nicht an der Strasse, nicht neben der Eingangstüre, im hinteren Bereich der Wohnung oder in einem oberen Stockwerk. Wenn der optimale Raum gefunden ist geht es an die Einrichtung.
Der Platz des Bettes
Bevor der richtige Platz für das Bett gefunden werden kann, müssen wir uns über die gesamte Nutzung des Schlafzimmers im Klaren sein. Sollen die Kleider im Schlafraum oder einem andern Zimmer untergebracht werden, dient der Raum nur zum Schlafen oder dient er auch noch für Tätigkeiten wie lesen, meditieren oder Yoga. Arbeiten, Computernutzung, Fernsehen und Videospiele sollten aus diesem Zimmer verbannt werden. Nach der Grundsatzklärung wenden wir uns der Bettplatzierung zu.
Für die Platzierung des Bettes gibt es viele Regeln und Empfehlungen. Von schlafe mit dem Kopf nach Norden oder Süden, kein Schlafplatz an einer Aussenwand, bis zu allen Theorien von Feng Shui und Vastu ist der Regelbereich schier unerschöpflich. Meine Empfehlung, stell dich mit dem Rücken an jede Wand, geniesse den Ausblick, versuche dir vorzustellen wie es wäre, wenn du jetzt in deinem Bett liegen würdest, wähle den Platz an dem du dich am wohlsten fühlst. Achte darauf, dass wenn du dich im Bett aufrichtest, du dich nicht gleich im Gang oder im Nebenzimmer befindest. Desto weniger Einsicht, aus anderen Räumen, sich in dein Erholungsraum bietet, umso entspannter wirst du schlafen.
Das war’s.
Vertraue auf deine Intuition und lass dich von Vorgaben, wie Steckdosen, nicht ablenken. Du wirst deinen Platz finden.
Bett und Bettinhalt eine Glaubensfrage?
Mit der Frage nach dem Bettinhalt eröffnet sich uns ein unüberblickbares Feld. Wie finden wir den passenden, den gesündesten, den idealsten, den liegefreundlichsten Bettinhalt? Traditioneller Lattenrost, Boxspringbett, Wasserbett oder japanische Schlaftechnik?
Diese Überlegungen sind alle sehr berechtigt.
Doch meine Fragen lautet, welches Bett passt zu mir? Wie sind meine Schlafgewohnheiten? Wie ist mein nächtlicher Aktionsradius und somit mein Platzbedarf? Bin ich ein spartanischer Rückenschläfer oder ein kuschelverliebter Einkugelschläfer? Liebe ich einen harten oder weichen Untergrund? Wünsche ich mir Massen von Kissen und Bettdecken oder reicht eine Nackenrolle und eine einfache Decke?
Schlafen wird durch dich definiert!
Wenn du das passende Bett mit Inhalt gefunden hast, dies auch ergonomischen und biologischen Anforderungen entspricht, dann hast du alles richtig gemacht. Vertraue auf dein Gefühl!
So bettet man sich!
Rückblickend fasse ich meine Ratschläge wie folgt zusammen:
- Wähle den Raum nach radiaesthetischen Kriterien
- Beachte die Lage des Zimmers
- Mach dir Gedanken zur Nutzung des Raumes
- Bestimme die Bettposition und Raumeinrichtung
- Egal was die Werbung verspricht, suche dir dein Bett und Bettinhalt
Und nun bleibt mir nur noch das Eine zu wünschen, gute Nacht!
Liebe Grüsse
Thomas Etter
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